Einstieg in den Hans Staden Pfad in Wolfhagen ist die Mittelstr. 35, 34466 Wolfhagen bei der Hans Staden Statue. Folgen sie dem Pfad durch die Wolfhager Innenstadt entlag vieler Fachwerkhäuser, die auch schon zur Zeit von Hans Staden in Innenstadt schmückten. Tauchen Sie ein in die Zeit des 16 Jahrundert. Der Pfad mit einer Länge von 1 km führt Sie auch an zahlreichen Lokalitäten vorbei, die sie einladen die Innenstadt und das Fachwerkensemle zu genießen. Mit der Ankunft im Museum bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wowohl die permante Hans-Staden Ausstellung zubesichtigen um mehr über den Hessischen Chronisten zu erfahren, oder in den Ausstellungen des Museums mehr für die Geschichte Wolfhagens zu erfahren.

    Hans Staden wurde um 1525 in Homberg (Efze) geboren. Er war ein deutscher Söldner im Dienste portugiesischer Siedler. Von 1548 bis 1555 nahm er an zwei Expeditionen an die Küste Brasiliens teil und erlebte viele Abenteuer. Er war 9 Monate Gefangener des Stammes der indigenen Tupinambá. Zurück in Europa und in Hessen wurde er Bürger der Stadt Wolfhagen. Er verfasste einen Reisebericht, der 1557 in Marburg mit dem Titel "Warhaftige Historia" erschien.
    Die Skulptur wurde 2018 von der Künstlerin Karin Bohrmann-Roth aus Grebenstein geschaffen. So steht Hans Staden am Anfang eines Weges, der durch die Wolfhagener Innenstadt führt.

    Über Bremen kam Hans Staden im Jahre 1548 nach Lissabon. Von hier führte ihn seine erste Reise mit dem Schiff des Kapitäns Penteado nach Pernambuco (Recife) in den Norden Brasiliens. Als Büchsenschütze und Kanonier war er für die militärische Sicherheit des Schiffes verantwortlich. Drei Monate dauerte die beschwerliche Reise. Staden kann anschaulich berichten, was erlebte. Oft begleiten fliegende Fische das Schiff. Bei der Überquerung des Äquators erlebt er heftige Gewitter und steht Ängste aus. Er sieht das Elmsfeuer und ist überzeugt, dass es ein Wunderwerk Gottes ist.

    Auf seiner zweiten Reise kam Hans Staden nach São Vicente an die brasilianische Küste. Der Ort gehörte dort zu den wichtigsten Siedlungen der Portugiesen. Doch in Sichtweite seines Zieles kenterte das schwer beschädigte Schiff in einem Sturm und sank. Staden und seine Mannschaft konnten sich auf Planken schwimmend ans Ufer retten. So kam Staden nach São Vicente und bot sein Können als Büchsenschütze an. Denn er hatte erfahren, dass São Vicente gegen immer wieder auftauchende Indigene vom Stamm der Tupinambá verteidigt werden musste.

    Hans Staden ist 1553 Kommandant einer kleinen Festung am Nordrand der Insel Santo Amaro. Er soll Angriffe der Indianer aus dem Norden auf die Stadt São Vicente im Süden abwehren. Anfang 1554 wird er bei einem Ausflug von Indianern umringt und angeschossen. Ohne Erfolg ruft er Gott zu Hilfe. Der Häuptling mit der Keule beschließt, Staden als Gefangenen in ihre Siedlung Ubatuba mitzunehmen. Man ergreift ihn und zerrt ihn in ein Boot. Von der auf der Landseite gelegen Festung Bertioga kann niemand Staden helfen. Ubatuba liegt drei Tagreisen nach Norden bei Rio de Janeiro.

    Als Gefangener in Ubatuba wusste Hans Staden, dass er bald bei einem mehrtägigen Fest erschlagen und gegessen werden sollte. Im Zentrum des Dorfes hockten die Tupinambá, rauchten und planten den Zeitpunkt für dieses Fest. Der Häuptling trat mit Federschmuck und der Keule auf, mit der er getötet werden sollte. Staden bekam das alles mit. Er hatte Todesangst. Trotzdem versuchte er mit vielen Argumenten die Tupinambá davon zu überzeugen ihn zu verschonen. Nach einigen Monaten hatte er sogar Erfolg. Er konnte als Heiler auftreten und wurde wie ein fremder Schamane akzeptiert.

    Vor einem großen Holzkreuz betete Staden täglich zu seinem Gott, er möge ihn aus der Hand der Heiden erlösen. Die Frauen der Tupinambá hatten auf den umliegenden Feldern Maniok angebaut. Jetzt wollten sie ihn ernten. Eine Frau hatte aber Stadens Kreuz beseitigt. Sofort war tagelang heftiger Regen gefallen und die Ernte war gefährdet. Staden erklärte, die Sonne werde erst scheinen, wenn sein Kreuz wieder hergestellt würde. Das geschah dann auch. Der Regen hörte auf und die Sonne schien wieder. Die Frauen konnten in der Siedlung anfangen, den geernteten Maniok zu verarbeiten.

    Staden war 1555 aus Brasilien zurückgekehrt. Was er erlebt hatte, war in Deutschland ganz unbekannt. Das erkannte auch Professor Dryander von der Universität Marburg. Er regte an, dass Staden die Erlebnisse auf seinen beiden Reisen aufschreiben sollte. Staden wurde Bürger in Wolfhagen. Er stand in seinem Zimmer mit dem Blick auf die Stadtkirche und schrieb. Im Juni 1556 war er fertig. Die Handschrift brachte ein Bote zu Pferd nach Marburg zur Druckerei. Dort erschien das Werk mit dem Titel: Warhaftige Historia. Im Frühling 1557 wurde es nach Frankfurt zur Buchmesse gebracht und verkauft.

    Bevor Staden mit dem Schreiben begann, wurde er von Philipp dem Großmütigen befragt. Auch weitere Gelehrte waren anwesend und überprüften seine Aussagen. Offensichtlich war man überzeugt, dass Staden die Wahrheit berichtete. So durfte er das Werk dem Landesherrn widmen. Ein fertiges Exemplar hat er wohl persönlich nach Kassel gebracht und überreicht. Philipp konnte beim ersten Durchblättern erkennen, dass es mit vielen Holzschnitten ausgestattet war. Sie erlaubten einen Blick in die fremde Welt der Tupinambá, bei denen Staden neun Monate war.

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